Hier sehen sie eine leichtere Übung: Trikonasana

Über die Gestaltung der Übung drückt sich die Expression der "Weite" aus.

Um vom Körper freier zu werden hebt man den Oberkörper gleich mal ein gutes Stück heraus, beginnt also mit diesem Gedanken sogleich in einem freieren Körperempfinden, trägt dieses in einem dynamischen Ansatz immer weiter durch die Stellung hindurch, intensiviert das Anheben und herausheben des Oberkörpers, bis zum Schluß die "Weite" als Ausdruck und Gefühl sichtbar und spürbar geschaffen ist.



Logik führt zur Körperfreiheit


 

Logik beginnt immer im Bewusstsein und  mit einer Gedankenkraft, nicht in den Emotionen und nicht in Willenszugriffen. Um von den Kräften, die den Körper binden, beispielsweise jene, die den Gang schleppend werden, die Gedanken in sich kreisen lassen oder eine Übung in die Zwang führen,  unabhängiger zu werden ist es logisch, in einem freien Potential anzusetzen. Frei werden kann der Mensch wenn er von einem sorgfältig gewählten Gedanken ausgehend eine Übung gestaltet.

 

Als Beispiel hierfür möchte ich hier den Halbmond anjaneyasana vorstellen.
Den Halbmond mit der Intention, den Bewegungsansatz in der Mitter der Wirbelsäule zu suchen und von dort zuerst zentriert nach oben und dann nach hinten in die Länge hinaus die Ausdehnung zu motivieren, setzt in einem bewusst gewählten Gedanken, der zu Vorstellungen reift an. Die Idee wird unter Abstimmungen der Bedingungen und unter Wahrnehmungen hin zum Körper während der Ausführung hindurch getragen. Die Gedanken verlieren sich nicht in subjektiven Stimmungen, beispielsweise, ob die Stellung heute angenehm oder unangenehm ist,  sondern bleiben immer in objektiver Ausrichtung zur Sache. Das Bewusstsein bleibt in dieser Form frei vom Körper und wird nicht von Emotionen oder Zugriffen vereinnahmt.

 

Bei gutem Gelingen erlebt der Übende einen weicher werdenden Körper, der sich in sich mehr zentriert und rundet, und dennoch eine wachsende Dynamik freisetzt, bei gleichzeitigem Erleben einer weiter, lichtvoller und offener werdender Umgebung. Ein schöner, offener, entgegenkommender Ausdruck strahlt aus der Übung auf den Körper, das Gemüt und auch in die Umgebung. Der Körper bleibt frei von direkten willentlichen Zugriffen und wird doch geformt.

 

Ich selbst erlebe immer wieder, wie mich diese Art des Übens stabiler, klarer und mit mehr Kraft zur Konzentration im Leben stehen lässt und diese errungene Stabilität sich sogar bis in die Beziehungen zu den Mitmenschen auswirkt.